Dienstag, 23. September 2014

AquaSanum Blog: Wie Kinder heute wachsen.....

AquaSanum Blog: Wie Kinder heute wachsen.....: Der von mir sehr geschätzte Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther hat ein neues Buch veröffentlicht mit dem Titel "Wie Kinder heute wach...

Wie Kinder heute wachsen.....

Der von mir sehr geschätzte Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther hat ein neues Buch veröffentlicht mit dem Titel "Wie Kinder heute wachsen".

Kurz zusammen gefasst, handelt das Buch davon, dass unsere Kinder heutzutage viel zu behütet und durchorganisiert aufwachsen. Vorbei die Zeiten, wo man ohne Aufsicht von Mama und Papa Bäume erklettert, Klingelstreiche macht und aus Nachbars Garten Äpfel ergaunert.....unsere (Um)Welt wird immer verdichteter, unzulänglicher und unzugänglicher für Kinder. Eltern trauen sich nicht, ihre Kinder das tun zu lassen, was sie selbst noch tun durften....Kinder brauchen die Erfahrung Natur!

...Kinder brauchen mehr eigene Räume. Wo nicht für sie gedacht und vorgegeben wird. Wo sie ihre eigenen Ideen entwickeln und so ihre eigene Kreativität entfalten. Das entspricht auch der Erfahrung und pädagogischen Herangehensweise von Dr. Maria Montessori.... - also nix Neues - eigentlich.

Wir müssen nur diese Räume schaffen und zulassen können für unsere Kinder.

Nun steht unser Swimmingpool nicht im Wald auf einer Lichtung.... - aber genau das versuchen wir immer wieder im Rahmen unserer Kurse mit Kindern umzusetzen - eine vorbereitete Umgebung zu schaffen, aus der das Kind heraus entwickeln darf, selbst herausfinden darf, selbst machen darf.

Gerade im Bereich unseres Eltern-Kind-Schwimmens 1 und 2 erleben wir immer wieder die Frage von Eltern, "was sollen wir nun machen", "wann machen wir was neues". Dahinter steckt vermutlich das Bedürfnis, das eigene Kind zu fördern und weiter zu führen. Es ist dann immer wieder die Aufgabe von uns Kursbegleitern, auf die kindlichen Entwicklungsräume aufmerksam zu  machen.
Denn Kinder wollen nicht jede Woche was neues machen oder berieselt werden. Sie wollen und müssen sich an dem Vertrauten orientieren und stabilisieren, um sich dann in ihrem Tempo und gemäss ihres Bauplans auf den Weg zur nächsten Herausforderung zu machen.

Oder Kinder, die scheinbar einen "Stillstand" in ihrer Wasserentwicklung haben. Oft erlebe ich, dass ein solches Kind sich aus meiner Perspektive gerade auf den Weg macht für einen nächsten großen Entwicklungsschritt. Dann ist es meine Aufgabe, Vertrauen zu wecken und aus dieser Erfahrung zu berichten, um den Eltern Mut zu machen, ihren Kindern mehr Raum zu lassen.

Ein am Kind und seinen Bedürfnissen orientiertes Kursprogramm - unabhängig ob im Wasser oder an Land - kann niemals auf Entertainment ausgelegt sein. Welche Erfahrung vermitteln wir schon unseren allerkleinsten Babies mit wenigen Monaten, wenn sie durch Kurse nur so durchgeschleust und berieselt werden? Das ist m.E. der Kreativitätskiller schlechthin.

Allen Neugierigen lege ich das Buch von Dr. Hüther ans Herz. Ich habe es selbst noch nicht gelesen, bin mir aber sicher, auch dieses Mal nicht enttäuscht zu werden und meine A-Ha Erlebnisse zu bekommen.

In diesem Sinne, fröhliche Grüße
Deva Doege

Hier der Link zum Artikel:

http://www.n-tv.de/leute/buecher/Wie-Kinder-heute-wachsen-article13610371.html


Mittwoch, 23. Juli 2014

Bronze für die Delphine!

Mit großer Freude und entsprechend großem Stolz gratuliere ich unseren Donnerstag-Delphinen Anthea, Lena, Niklas, Ferdinand, Pauline, Freda und Marie zum bestandenen Jugendschwimmabzeichen Bronze.

Ein großer Prozentsatz der deutschen Kinder kann in der 4. Grundschulklasse noch nicht schwimmen. Dem gegenüber steht hier eine Gruppe von Kindern, die im Alter von 5-7 Jahren bereits die Leistung eines Abzeichens geschafft hat, das

- 200 m Schwimmen in max. 15 Minuten,
- einen Sprung aus 1 Meter Höhe,
- eine Tauchtiefe von 2 Meter
- Kenntnis der Baderegeln

voraussetzt.

Ich persönlich finde Abzeichen nicht wichtig. Für unsere Schwimmkinder sind diese Abzeichen jedoch geordnete Lernetappen, die sie sich selbst definieren und mit großem Einsatz, Engagement und einer unglaublich hohen Disziplinbereitschaft erarbeiten. Wir Kursleiter stehen ihnen dabei als Lernbegleiter zur Seite und geben lediglich die Unterstützung, die ein Kind dann auch tatsächlich braucht ohne ihm in sein eigenes Wirken zu sehr einzugreifen. Es versteht sich von selbst, daß jeder Meter auch tatsächlich geschwommen und jede Disziplin erbracht wird. Wenn schon, dann richtig! 

Die meisten Kinder kenne ich - größtenteils - seit dem Babyschwimmen, d.h. ich habe nun schon jahrelang ihre Entwicklung mit begleiten dürfen. Aber auch die Kinder, die erst später dazu gekommen sind, haben sich mit derselben Leidenschaft auf den Weg gemacht und stecken sich ihre Lernziele selbst. Die Kinder haben ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen. Allen gemein ist, daß jedes Kind ausnahmslos an seinen Schwächen aus eigenem Antrieb unermüdlich arbeitet, ausprobiert, experimentiert....bis es seinen persönlichen Erfolg erlebt.

Wie das funktioniert?

Maria Montessori hat es so formuliert:

"Hilf mir es selbst zu tun - zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich! Ich kann und will es alleine tun.
Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit. Weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen."

Unsere Arbeit mit Kindern ist nach den Erkenntnissen von Maria Montessori ausgelegt. Und immer wieder erlebe ich, wie einfach und simpel das funktioniert. Wenn wir Erwachsene es schaffen, uns mit unserem Wollen zurück zu halten, dem Kind Respekt und Vertrauen entgegen bringen und ihm eine Umgebung bereiten, die es einlädt, in seinem Tempo voran zu gehen und zu experimentieren, wird sich das Kind vermutlich schneller als man denkt, auf den Weg machen......(sieht man ja hier: Bronze in dem Alter!)

An dieser Stelle danke ich auch den Eltern, die mir und  uns soviel Vertrauen entgegen bringen und diesen Weg mit uns gehen! Es ist eine tief beglückende Erfahrung, Kinder über eine so lange Zeit kontinuierlich zu begleiten...in diesem Sinn freue ich mich schon jetzt auf das weitere Schwimmen mit meinen bronzenen Delphinen nach den Ferien.

Bronzene Grüße

Deva Doege

P.S. Übrigens können wir nicht nur "Bronze". Daneben haben wir Rückenschwimmen gelernt, Anfangskraulen, beherrschen "Toten Mann"/"Tote Frau", schnorcheln u.v.m.




Dienstag, 20. Mai 2014

Selbstrettungstrainings für Babies ???

Immer wieder findet sich allerlei Sinniges oder Unsinniges zum Thema Baby+Wasser. So gibt es einen aus USA kommenden Trend, indem einem 6 Monate altem Säugling das Schweben in der Rückenlage antrainiert wird. Hierfür wird das Kind meist über einen Zeitraum von 4-6 Wochen täglich für 10 Minuten mit einem ihm wildfremden Schwimmtrainer ins Wasser gegeben (die Eltern bleiben draussen und sind nicht bei ihrem Kind). Das Kind wird innerhalb seiner Trainingseinheit immer wieder in die Bauchlage gebracht und durch bestimmte Drehbewegungen vom Trainer in die lebensrettende Rückenlage.

Die Idee dahinter ist, das Kind vor dem Ertrinken zu retten, indem man ihm vermittelt, wie es sich selbst helfen und in die Rückenlage bringen kann, bis Rettung naht.

Auf youtube und ähnlichen Plattformen kann man Dutzende von Filmbeiträgen  hierüber sehen. Schaut man sich mehrere dieser Filme an wird man natürlich Kinder so um 1 Jahr herum sehen, die das ganz toll machen und wirklich gelernt haben, wie sie sich in die Rückenlage bringen und bei den größeren Babies ab ca. 1 Jahr auch, wie sie den Beckenrand erreichen, indem sie unter Wasser hinschwimmen.
Allerdings findet man auch die Filme, die sehr deutlich zeigen, wie es den meisten Babies mit diesem sehr rigiden Training tatsächlich geht - sie schreien. Und das oft herzzerreissend. Das ändert aber nichts daran, dass der Trainer sie noch während des Schreiens zurück in die Bauchlage dreht und die Trainingseinheit rigoros fortgesetzt wird.

Ich weiss ja nicht....aber wenn Mitschüler einen Kameraden mit ihrem Handy filmen, während der geärgert oder sogar gequält wird, nennt man das "happy slapping" - nichts anderes ist das, was uns diese Filme über diese Babies zeigen.

Wo bleibt die Würde für die Kinder?

Brauchen wir wirklich einen Crashkurs für unsere wenige Monate alte Säuglinge, um sie vor dem Ertrinken zu sichern? Wie zum Beispiel soll denn ein 6 Monate alter Säugling alleine zu einem Pool, See oder Meer gelangen??

Rechtfertigt der Zweck wirklich alle Mittel?

Nein - ich glaube nicht! Ich bin nun schon so viele Jahre mit Babies im Wasser und begleite sie und ihre Eltern wie sie voller Freude Vertrauen und Sicherheit im Wasser erlernen können. Auch wir vermitteln ihnen (altersentsprechend), dass und wie man sich an einem Beckenrand sichern kann. Aber das geschieht im Einklang mit der kindlichen Neugier und nicht mit Zwang und Gewalt. Im Rahmen des Babyschwimmens das Tauchen zu erlernen - und zwar geordnet und im Einvernehmen mit dem Kind - ist aus erwiesenen Erkenntnissen der beste Schutz vor dem Ertrinken: ein Kind, das plötzlich in einen Pool stürzt, ertrinkt, weil es in einen Schock gerät. Ein Kind, das die Taucherfahrung gelernt hat, mag erschrecken, gerät aber nicht in Schock.....auch die Rückenlage erlernen manche Babies wie nebenbei beim Babyschwimmen - aber immer aus der sicheren und liebevollen Haltung und Zuwendung ihrer Eltern!

Nicht selten schwimmen "unsere" Babies im Alter von 9-10 Monaten unter Wasser schon eigenständig eine kleine Strecke - WEIL SIE DAS WOLLEN. Hierfür mussten sie nicht trainiert werden oder gar von fremden Händen in unangenehme Lagen gebracht werden!

Ich will die Gefahr des Ertrinkens nicht klein reden, auch nicht den betroffenen Eltern solcher Kinder zu nahe treten, aber ich möchte hier einstehen für die Säuglinge, die keine Wahl haben und solchen - aus meiner Sicht traumatisierenden Methoden - ausgesetzt sind.
Durch meine therapeutischen Ausbildungen und Erfahrungen in der Arbeit mit traumatisierten Babies und Kindern dreht sich mir der Magen (und mein Herz) um bei der Vorstellung, was manchem Kind durch solche Praktiken angetan wird....

Wenn man sich mal mit den Hintergründen des kindlichen Ertrinkens näher beschäftigt, wird man übrigens u.a. auch feststellen, dass manches Kind ganz tragisch in einer Pfütze (!) oder in einem babypooltiefen (30 cm) Gewässer ertrunken ist - diesen Kindern hätte das Training nicht geholfen zu überleben.

Liebe Eltern, bitte vertraut auf euer gutes Bauchgefühl (und mißtraut allem, was ein schlechtes Bauchgefühl macht!), ob Ihr Eure Kinder solchen "Trainings" aussetzen wollt.

Ich jedenfalls glaube nicht, dass wir unsere Kinder durch solche Praktiken "schützen", aber ich glaube sehr wohl, dass unsere Kinder unsere Zuwendung und unseren Schutz verdient haben, sie so lange zu hüten und liebevoll begleiten, wie sie dies brauchen!

Schwimmfreundliche Grüße
Deva Doege







Montag, 28. April 2014

Und was kommt nach dem Schwimmkurs?

Nachdem das Thema gerade so aktuell ist, greife ich doch gerne mal die Fortsetzung zum letzten Post auf. Viele Eltern glauben, dass ihr Kind nach dem Schwimmkurs nun das Schwimmen gelernt hat und das Thema damit erledigt ist.

Liebe Eltern, erinnert Euch mal zurück, als ihr damals als Kinder das Fahrrad fahren gelernt habt (ohne Stützräder ;-)
Gell, das war erst mal eine ganz schön wackelige Angelegenheit....und wenn man das nur ein paar Tage ausprobiert und dann ein paar Wochen oder sogar Monate Pause macht: genau - man hat's wieder verlernt oder traut sich nicht. Ähnlich ist das beim Schwimmen lernen auch.

Das Schwimmen gelernt hat ein Kind - so pauschal gesagt - wenn es mindestens 15 Meter mit geordnetem Armzug/Beinschlag ("Froschbeine") stabil schwimmen kann. Manche Kinder legen dann auch schnell noch die letzten 10 Meter fürs' "Seepferdchen" drauf und wenn das Tauchen aus 1 m Tiefe und das Springen vom Beckenrand auch keine große Sache ist, hat es das "Seepferdchen" erreicht.

Danach braucht ein Kind eine Stabilisierungsphase, in der mindestens alle 2 Wochen das Schwimmen geübt wird (also nicht nur die tolle lange Rutsche im Westbad oder im See geschnorchelt u.ä.), sondern wirklich einige Meter Brustschwimmen müssen drin sein. Wer regelmässig mit seinem Kind schwimmen geht, kann das sicher auch selbst üben. Viele können das aber nicht in der notwendigen Regelmässigkeit. Dafür gibt es dann im Kinderschwimmen den sogenannten Aufbaukurs. Inhalt eines solchen Kurses muss zum einen natürlich das Stabilisieren sein, zum anderen muss aber mindestens noch eine weitere Schwimmart hinzu kommen (wie z. Bsp. das Rückenschwimmen).

An dieser Stelle möchte ich an alle Eltern appelieren: für die Kinder ist das Schwimmen lernen eine große Sache, auf die sie zu Recht stolz sein können, wenn sie mit all den Anforderungen klar kommen, die ein solcher Kurs stellt und sich ihren Ängsten und Unsicherheiten stellen und diese überwinden lernen. Das verdient unser aller Respekt und auch die richtige "Botschaft": wenn ein Kind einen solchen Weg gegangen ist, sollte es alle Unterstützung erhalten, das auch stabilisieren zu können. Entweder indem die Eltern mit dem Kind weiter üben oder ihnen den passenden Aufbaukurs ermöglichen.

Wir Kursleiter merken oft, wie es uns in der Seele weh tut - und das auch schon oft beim "Eltern-Kind-Schwimmen", wenn Kinder sich "auf den Weg machen", sich in eine Schwimmentwicklung hineinbegeben und daran "arbeiten" und nach Ende einer Kurssequenz die Eltern - manchmal aus nicht nachvollziehbaren Gründen - beschliessen, eine Schwimmpause einzulegen: das Kind wird dabei regelrecht aus seinem Lernprozess herausgerissen, in den es sich mit aller kindlichen Ernsthaftigkeit begeben hat.

Welche Botschaft vermitteln wir dabei unserem Kind?
Daß sein Lernen nicht so wichtig ist?
Daß Lernen nur wichtig ist, wenn es von den Großen vorgegeben wird?

Also Leute, dran bleiben! Und wenn man seinen Kurs (vorübergehend) nicht fortsetzen kann, dann redet mit euren Kindern und zeigt ihnen, dass ihr sehr wohl ihren Einsatz wahrgenommen habt !

In diesem Sinne, herzliche schwimmanregende Grüße ;-)
Deva Doege




Dienstag, 15. April 2014

Ab wann kann ein Kind schwimmen lernen?

Diese Frage kommt in unseren Kursen zur Zeit sehr häufig auf. Einerseits rücken natürlich die Ferien näher, wo man mit seinen Kindern an See oder im Meer schwimmen will, andererseits sorgen aber auch die unterschiedlichen Schwimmkonzepte der Schwimmschulen für Verwirrung. Die einen bieten Kinderschwimmen ohne Eltern bereits für Kinder ab 3 Jahren an, wieder andere erst für Kinder ab 5 Jahren.

Vielen Eltern ist auch gar nicht klar, was "schwimmen lernen" überhaupt heisst. Auch hier hat jede Schwimmschule ihr eigenes Konzept oder eigene Interpretationen....Die einen fangen mit dem Brustschwimmen an, andere präferieren zunächst die Rückenlage usw.

Wir können diese Frage also auch nur nach unserem ganz eigenen Verständnis und Erfahrungen beantworten; hierbei spielt die Kenntnis über die physiologischen und mentalen Fähigkeiten eines Kindes natürlich eine große Rolle.

Undenkbar erscheint die Vorstellung, ein 3-jähriges Kind einem vollkommen fremden Schwimmlehrer an den Beckenrand zu stellen. Ein Kind im selben Alter, das in den Kindergarten integriert wird, erlaubt man eine Eingewöhnungszeit mit Mama oder Papa, aber beim Schwimmen (!) soll es dann auf einmal alleine ohne Eltern auskommen und sich womöglich einem fremden Menschen anvertrauen können.
Wir sagen dazu entschieden N E I N !

Wir beginnen mit Kindern im Alter frühestens ab 4,5 Jahren mit dem Kinderschwimmkurs ohne Eltern. Ab diesem Alter ist ein Kind aus unserer Erfahrung heraus zum einen körperlich so weit entwickelt, dass es das Schwimmen von Kraft & Koordination heraus lernen kann, ohne überfordert zu werden. Zum anderen ist es in diesem Alter in der Lage, einen solchen Kurs mit allen Herausforderungen, die sich in einem Kurs ohne Eltern mit anderen (schwimmunfähigen!) Kindern im tiefen Wasser zu stellen!

Denn zum Schwimmen lernen gehört einfach mehr, als koordinierte Bewegungen ohne unterzugehen....man muss in der Lage sein, gestellte Anforderungen umzusetzen, sich in einer Gruppe von anderen Kindern einzuordnen, Sicherheitshinweise zu beachten und verstehen lernen. Besonders dieser letzte Punkt ist sehr wichtig, um Schwimmkompetenz zu erlangen.

Mir ist durchaus klar, dass dieses Thema ein heikles Thema ist, denn viele Kinder können bei Einschulung noch nicht schwimmen. Schwimmen steht aber auf dem Lehrplan der Grundschule und stellt somit für die Lehrer ein großes Problem dar, wenn sie mit einer Klasse von 25-30 Kindern Schwimmunterricht abhalten sollen, von denen mehr als 2/3 oft nicht schwimmen können. Es ist unseren Lehrern in dieser Anforderung nicht möglich, Kindern das Schwimmen zu vermitteln. Allenfalls ist es möglich, bestehende Kompetenzen zu stabilisieren und geringfügig auszubauen. Daher sollten Kinder bei Schuleintritt das Schwimmen erlernt haben!

Dennoch bleiben zwischen 4,5 Jahren und dem Schuleintritt noch hinreichend Zeit, dies zu lernen.

Ein Kind, das in ein entsprechendes Konzept bereits ab 3 Jahren angemeldet wird, wird entweder massiv überfordert oder braucht mehrere Kurse in Folge, um das Schwimmen zu erlernen. Hierbei sind die Kinder, die ggfs. mit Ängsten oder Unsicherheiten zu kämpfen haben noch gar nicht berücksichtigt.....

In den letzten Monaten bin ich in meinen Schwimmkursen immer wieder mit Kindern konfrontiert worden, die von anderen Kursanbietern zu  uns wechseln und bereits das "Seepferdchen" oder sogar das "bronzenen Schwimmabzeichen" erworben haben. Bei näherer Betrachtung können die sogenannten "Seepferdchen" nicht mal 1 Bahn schwimmen und das "bronzene Abzeichen" wird verliehen, ohne Springen und Tauchen zu können oder gar die Baderegeln zu kennen.

All dies geschieht auf dem Rücken unserer Kinder. Sind die Kurse dieser Schwimmschulen zu überfüllt, dass die Schwimmlehrer nicht mehr klar kriegen, wem sie ein Abzeichen ausgeben? Oder sieht das (für die Eltern???) einfach besser aus, wenn man sagen kann, dass alle Kinder das jeweilige Abzeichen geschafft haben?

Welche Botschaft vermitteln wir unseren Kindern, wenn wir Ihnen Abzeichen vergeben, für die sie die Leistung nicht erbracht haben? Dass wir ihnen nicht zutrauen, dass sie die Leistung aus eigenem Antrieb und Kompetenz heraus schaffen können! Und, dass es keinen Wert hat, sich für eine Sache zu bemühen, die man auch so hinterher geworfen bekommt!

Wie sieht es mit der Sicherheit eines Kindes mit "bronzenem Abzeichen" im öffentlichen Bad aus, das auch der Schwimmeister wahrnimmt....

An dieser Stelle sind einfach die Eltern klar gefordert (wie immer ;-) - sich mit der Thematik und ihren Kindern auseinander zu setzen.

Ein Kind kann schwimmen lernen, wenn es über die Fähigkeit zu Kraft & Koordination sowie die Kursfähigkeit verfügt - UND: wenn es selbst dazu bereit ist! Damit ein Kind diese Entscheidung wirklich auch selbst treffen kann, sollte es wissen, was das bedeutet. Viele Kinder denken in erster Linie an das "Seepferdchen". Fragt man sie also, ob sie schwimmen lernen wollen, hören sie "willst du das Seepferdchen"? Die Antwort ist klar, oder ?! Um also eine vernünftige Antwort geben zu können, muss die Frage auch "vernünftig" gestellt werden - zum Beispiel durch eine Probestunde !

Wir finden, all dies ist einem Kind frühestens ab 4,5 Jahren zuzumuten und sinnvoll!

Schwimmfreundliche Grüße,
Deva Doege





Dienstag, 1. April 2014

Badekragen

Nun hat der "Badekragen" aus Fernost auch Deutschland erreicht. Verbreitet über die Babymessen u.ä. soll er nun das Baden und Schwimmen des Babies erleichtern.
Als ich das erste Mal ein entsprechendes Video auf youtube sah, wollte ich es kaum glauben!!! Tatsächlich wird das Teil sowohl für das Baden als auch das Babyschwimmen empfohlen, dh. der Säugling befindet sich mehr oder weniger schwebend mit diesem Schwimmring um den Hals gebunden im Wasser. Aus osteopathischer Sicht kann ich von der Benutzung dieses Schwimmkragens nicht nur abraten, sondern möchte zu extremer Vorsicht im Umgang mit diesem Badekragen raten. Bedingt durch den starken Auftrieb und die erzwungene Körperhaltung (bei einem Säugling mit entsprechend noch nicht aufgerichteter stabiler Rückenmuskulatur und Nackenkontrolle!) sind sogenannte Atlasverletzungen nicht auszuschliessen. Davon abgesehen, stellt sich auch die Frage, welchen Nutzen ein solches Gerät haben soll. Am besten ist ein Baby in diesem Alter in den Armen seiner Eltern aufgehoben, ob in der Badewanne oder im Schwimmbad!

Seit 30 Jahren wissen wir, dass die beste Haltung beim Schwimmen mit Auftrieb (Schwimmring) um die Körpermitte erreicht wird. Und was tun wir? Schwimmflügel an die Arme oder Badekragen um den Hals des Babies anziehen. Da stellen sich mir die Haare zu Berge, oder auch auf gut boarisch: Leid, seids' narrisch?!

In diesem Sinne, badefreundliche Grüße
Deva Doege

Mittwoch, 26. März 2014

Funktioniert alles?

Nach dem Relaunch unserer Website kann natürlich sein, dass das ein oder andere noch nicht so ganz funktioniert.....bitte geben Sie uns gerne feedback, wenn Sie Fehlermeldungen o.ä. erhalten. Vielen Dank!