Mittwoch, 23. Juli 2014

Bronze für die Delphine!

Mit großer Freude und entsprechend großem Stolz gratuliere ich unseren Donnerstag-Delphinen Anthea, Lena, Niklas, Ferdinand, Pauline, Freda und Marie zum bestandenen Jugendschwimmabzeichen Bronze.

Ein großer Prozentsatz der deutschen Kinder kann in der 4. Grundschulklasse noch nicht schwimmen. Dem gegenüber steht hier eine Gruppe von Kindern, die im Alter von 5-7 Jahren bereits die Leistung eines Abzeichens geschafft hat, das

- 200 m Schwimmen in max. 15 Minuten,
- einen Sprung aus 1 Meter Höhe,
- eine Tauchtiefe von 2 Meter
- Kenntnis der Baderegeln

voraussetzt.

Ich persönlich finde Abzeichen nicht wichtig. Für unsere Schwimmkinder sind diese Abzeichen jedoch geordnete Lernetappen, die sie sich selbst definieren und mit großem Einsatz, Engagement und einer unglaublich hohen Disziplinbereitschaft erarbeiten. Wir Kursleiter stehen ihnen dabei als Lernbegleiter zur Seite und geben lediglich die Unterstützung, die ein Kind dann auch tatsächlich braucht ohne ihm in sein eigenes Wirken zu sehr einzugreifen. Es versteht sich von selbst, daß jeder Meter auch tatsächlich geschwommen und jede Disziplin erbracht wird. Wenn schon, dann richtig! 

Die meisten Kinder kenne ich - größtenteils - seit dem Babyschwimmen, d.h. ich habe nun schon jahrelang ihre Entwicklung mit begleiten dürfen. Aber auch die Kinder, die erst später dazu gekommen sind, haben sich mit derselben Leidenschaft auf den Weg gemacht und stecken sich ihre Lernziele selbst. Die Kinder haben ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen. Allen gemein ist, daß jedes Kind ausnahmslos an seinen Schwächen aus eigenem Antrieb unermüdlich arbeitet, ausprobiert, experimentiert....bis es seinen persönlichen Erfolg erlebt.

Wie das funktioniert?

Maria Montessori hat es so formuliert:

"Hilf mir es selbst zu tun - zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich! Ich kann und will es alleine tun.
Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit. Weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen."

Unsere Arbeit mit Kindern ist nach den Erkenntnissen von Maria Montessori ausgelegt. Und immer wieder erlebe ich, wie einfach und simpel das funktioniert. Wenn wir Erwachsene es schaffen, uns mit unserem Wollen zurück zu halten, dem Kind Respekt und Vertrauen entgegen bringen und ihm eine Umgebung bereiten, die es einlädt, in seinem Tempo voran zu gehen und zu experimentieren, wird sich das Kind vermutlich schneller als man denkt, auf den Weg machen......(sieht man ja hier: Bronze in dem Alter!)

An dieser Stelle danke ich auch den Eltern, die mir und  uns soviel Vertrauen entgegen bringen und diesen Weg mit uns gehen! Es ist eine tief beglückende Erfahrung, Kinder über eine so lange Zeit kontinuierlich zu begleiten...in diesem Sinn freue ich mich schon jetzt auf das weitere Schwimmen mit meinen bronzenen Delphinen nach den Ferien.

Bronzene Grüße

Deva Doege

P.S. Übrigens können wir nicht nur "Bronze". Daneben haben wir Rückenschwimmen gelernt, Anfangskraulen, beherrschen "Toten Mann"/"Tote Frau", schnorcheln u.v.m.